Im Rahmen der Gesundheitsversorgung ist hierbei ein besonderes Augenmerk auf die folgenden klinischen IT-Systeme und die damit unterstützten Prozesse zu legen. Diese fallen in den sogenannten Scope (Geltungsbereich) des Informationssicherheitsmanagements und sind zu berücksichtigen:
a) Klinische Informationssysteme, klinische Arbeitsplatzsysteme
b) Laborinformationssysteme
c) Intensiv- und OP-Dokumentationssysteme
d) Systeme der Radioonkologie
e) Radiologieinformationssysteme (RIS/PACS)
f) Apothekensysteme, Medikamentenaufbereitung, Blut- und Plasmaprodukte
g) Systeme der zentralen Sterilisation
h) Transport- und Logistiksysteme
i) Vernetzte Alarmsysteme der Patientenüberwachung
j) Schnittstellen zu relevanten medizintechnischen Systemen
Auch in der Sektorenstudie Gesundheit vom BSI finden sich zuvor genannte Prozesse wieder. Im Falle eines Outsourcings einzelner oder mehrerer Funktionen sind die Sicherheitsziele im Rahmen der Beschaffung bzw. des Lieferanten-Managements entsprechend sicherzustellen. Die Maßnahmen aus der ISO/EC 27001 definieren hierbei Anforderungen an den Lieferanten bzw. die Lieferantensteuerung.
Branchenarbeitskreis
Derzeit existieren verschiedene Arbeitskreise und Branchenverbände wie der VUD und die DKG, die sich mit den Anforderungen auseinandergesetzt und Handlungsempfehlungen herausgegeben haben. Ferner beabsichtigen bspw. der Branchenarbeitskreis Medizinische Versorgung im UP KRITIS MV sowie die Projektgruppe im VUD einen Branchenstandard (B3S) zu erarbeiten und diesen vom BSI genehmigen zu lassen.